Speerblumen (Doryanthes palmeri) bilden am Naturstandort gewaltige Rosetten von zwei bis drei Metern Durchmesser und einer Höhe von über fünf Metern. Die bis zu vier Meter langen Einzelblätter wurden von den australischen Ureinwohnern zur Herstellung von Korbwaren genutzt. Aus der Rosette wächst nach zehn bis 15 Jahren ein spektakulärer Blütenstand; der Schaft erreicht am Naturstandort bis zu acht Meter Länge, der Blütenstand selbst kann über einen Meter lang werden und besteht aus bis zu 350 intensiv rot gefärbten Einzelblüten, die in der Natur von Vögeln bestäubt werden. Nach der Fruchtreife stirbt die blütenbildende Rosette ab, lebt aber in Form der vielen Kindeln, die sie inzwischen gebildet hat, weiter. In ihrer Heimat findet man deshalb die Pflanzen kaum einzeln; sie wachsen normalerweise in Kolonien.
Im Botanischen Garten steht im Sommer die Speerblume im Freien vor den Gewächshäusern. Da sie aus dem mediterranen Klima Australiens stammt, wird sie frostfrei im Kalthaus überwintert, wo die Pflanze im April 2020 vom Publikum unbemerkt ihre Blüten zu öffnen begonnen hat. Das Blühereignis zieht sich erfahrungsgemäß über mehrere Wochen hin. Um unsere Besucher*innen an diesem spektakulären Ereignis teilhaben zu lassen, wird die Speerblume im Sommer 2020 direkt im Eingangsbereich des Gartens aufgestellt.
Informationen auf der Website des Botanischen Gartens